5. Juni 2025
Aktuelles

Feuer und Flamme für die Feuerwehr

Wer kommt, wenn’s brennt? Klar, die Feuerwehr. Damit das auch künftig klappt, muss sich auch der Nachwuchs für die lebenswichtige Arbeit begeistern. Die Freiwillige Feuerwehr Kirchsteinbek sorgt dafür, dass bei Kindern und Jugendlichen der Funke überspringt. Unterstützung gibt’s  von der SAGA GWG Stiftung Nachbarschaft.

Über dem Marktplatz in Kirchsteinbek im Stadtteil Billstedt steigt Rauch auf. Flammen lodern in einer Feuerschale: „Wir löschen gleich ein echtes Feuer“, freut sich der sechsjährige Minifeuerwehrmann Joshua. Es ist seine Premiere am Wasserschlauch, darauf hat er wochenlang hingefiebert. Im vergangenen Herbst hat die Freiwillige Feuerwehr Kirchsteinbek ihre Minifeuerwehr gegründet. Nun findet endlich die erste große Übung statt. Aber bevor es losgehen kann, wird Gelerntes wiederholt: Wofür ist ein Verteiler da? Woher kommt das Wasser? Was macht ein Maschinist? Vor allem: wer macht eigentlich was? Jede Menge Übung und gute Absprachen sind notwendig, damit im Ernstfall jeder Handgriff sitzt. Um die Flammen zu löschen, bekommen die Kinder Unterstützung von der Jugendfeuerwehr und erfahrenen Kräften. Ruckzuck werden Aufgaben verteilt, Trupps eingeteilt, Schläuche ausgerollt. Die Übungsmaterialien für die Mini- und Jugendfeuerwehr, also Schläuche, Verteiler und Strahlrohre, hat die SAGA GWG Stiftung Nachbarschaft gefördert.

„Mit unserer Minifeuerwehr wollen wir mehr Aufmerksamkeit schaffen für unsere Arbeit. Denn oft haben Kinder mit 10 Jahren, wenn die Jugendfeuerwehr startet, schon ein, zwei Hobbys. Da kommen wir einfach zu spät“, erklärt Minifeuerwehrwart Knut Besser. 16 Kinder zwischen fünf und zehn Jahren gehören zur Truppe, weitere 30 Knirpse stehen auf der Warteliste. Mit ihrem Betreuerteam treffen sie sich einmal im Monat. Dann werden Kuscheltiere verarztet, stabile Seitenlage geübt und geprobt, wie im Notfall die Feuerwehr alarmiert wird. Turnen, Keksebacken und das Besteigen des Kirchturms gehören auch zum Programm: „Wir arbeiten sehr spielerisch. Die Kinder sollen einfach Spaß haben“, sagt Knut Besser. Schon ernster wird es bei der Jugendfeuerwehr. Auch sie zählt 16 Mitglieder, davon ein Drittel Mädchen. Die 13-jährige Angelina sagt: „Am besten finde ich die Zusammenarbeit mit den anderen. Wir achten aufeinander und ich finde es toll, etwas für meinen Stadtteil zu tun.“ Ihr Kamerad, der zehn Jahre alte Ali, ergänzt: „Das Üben macht mir viel Spaß. Ich finde den Löschangriff und Erste Hilfe richtig cool.“

Minifeuerwehrwart Knut Besser erklärt die Ausrüstung.
Minifeuerwehrwart Knut Besser erklärt die Ausrüstung.
Mit Feuereifer dabei: Ali und Ruben.
Mit Feuereifer dabei: Ali und Ruben.

Die Jugendfeuerwehr ist Anlaufstelle für junge Leute zwischen 10 und 17 Jahren. In Kirchsteinbek wird einmal pro Woche trainiert. Dazu treiben sie zusammen Sport, um für Einsätze fit zu sein. Die Ausbildungsinhalte sind hamburgweit in einer eigenen Jugendordnung geregelt: „Wir üben das Löschen und technische Hilfe, aber auch das Knotenbinden und die Regeln für das Funken. Das sind wichtige Vorkenntnisse für die Grundausbildung, die der Nachwuchs nach dem 18. Geburtstag absolviert“, sagt Jugendfeuerwehrwart Thorsten Hennig. Wichtig ist der Zusammenhalt in der Gruppe. Schließlich müssen sich die Jugendlichen eines Tages aufeinander verlassen können. Spieleabende und Zeltlager gehören deshalb mit dazu.

Die Jugendfeuerwehr trainiert einmal pro Woche mit Jugendfeuerwehrwart Thorsten Hennig.
Die Jugendfeuerwehr trainiert einmal pro Woche mit Jugendfeuerwehrwart Thorsten Hennig.
Die Jugendfeuerwehr Kirchsteinbek zählt 16 Mitglieder.
Die Jugendfeuerwehr Kirchsteinbek zählt 16 Mitglieder.

Die Freiwillige Feuerwehr Kirchsteinbek ist übrigens die älteste Wehr in ganz Hamburg. Seit 1877 machen sich die Retterinnen und Retter stark für andere. Pro Jahr fahren sie zwischen 150 und 200 Einsätzen – von ein paar Flammen im Mülleimer bis zum Großbrand. Minifeuerwehrwart Knut Besser sagt: „Wir sind personell gut aufgestellt und haben ein starkes Team an Freiwilligen.“ Von dem Nachwuchsmangel, den es in vielen Regionen Deutschlands gibt, ist in Kirchsteinbek nichts zu spüren. Und trotzdem wünscht sich die Wehr Veränderungen: „Hier in Billstedt leben viele Nationen zusammen, aber in unserer Feuerwehr heißen die Mitglieder immer noch meistens Christian und Christiane. Wir wollen bunter werden und hoffen, dass uns das mit der Minifeuerwehr gelingt. Denn bei unseren knallroten Feuerwehrautos bekommen alle Kids leuchtende Augen.“

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Text: Andrea Guthaus / Fotos: Mike Schäfer

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