WAS MACHT EIGENTLICH …

… eine Klimamanagerin?

Rika Backeberg ist als Technikerin im Bereich Klimaschutz und Energie Teil eines Teams, das sich um ein großes Thema unserer Zeit kümmert: den Klimaschutz. Mit ihren Kolleginnen und Kollegen entwickelt sie innovative Lösungen, um die CO2-Emissionen bei Neubauten und Modernisierungen zu reduzieren. Dabei gilt es, die Klimaschutzziele mit bezahlbaren Mieten in Einklang zu bringen.
Rika Backeberg | © Mike Schäfer

TEXT Betül Pehlivan / FOTO Mike Schäfer

Warum müssen wir uns beim Thema Bauen mit Klimaschutz und Nachhaltigkeit beschäftigen?

RIKA BACKEBERG: Der Bau von Wohngebäuden verbraucht eine erhebliche Menge an natürlichen Ressourcen. Wir verwenden zum Beispiel Holz, Beton und Metall. Ein anderer Faktor sind Abfälle, die bei Baumaßnahmen sowohl im Abriss und Neubau als auch in der Modernisierung entstehen. Es ist nicht im Sinne des Klimaschutzes und der Nachhaltigkeit, Materialien auf Deponien abzuladen. Vielmehr geht es darum, effiziente und zukunftsfähige Quartiere zu schaffen und auf die Verwendung von umweltfreundlichen Materialien und das Recycling zu achten. Unsere Ressourcen sind nicht unerschöpflich und dessen müssen wir uns bewusst sein.

Von der Planung bis zur Fertigstellung:
Was sind die größten Herausforderungen beim nachhaltigen Bauen?

RIKA BACKEBERG: Nachhaltiges Bauen umfasst drei Säulen: Ökologie, Ökonomie und Soziales. Diese drei Komponenten bei der Planung eines Projekts unter einen Hut zu bekommen, ist eine anspruchsvolle Aufgabe. Wir müssen bei unseren Konzepten den gesamten Lebenszyklus eines Gebäudes betrachten: Von der Errichtung eines Wohngebäudes über die Nutzung bis hin zu einem möglichen Abriss nach vielen Jahrzehnten. Langlebige und wiederverwendbare Baustoffe sind dafür essenziell. Gleichzeitig müssen wir kostengünstig bauen, um bezahlbaren Wohnraum zu schaffen.

Alles beginnt also mit einer guten Planung? 

RIKA BACKEBERG: Bereits vor der Bauphase legen wir die Energieversorgung fest und berücksichtigen zum Beispiel die Umsetzung von Gründächern und Solaranlagen, welche sich positiv auf die Klimaschutzziele auswirken. Darüber hinaus haben wir das Wohnumfeld im Blick. Wir legen Wildblumenwiesen an, um die Biodiversität in unseren Quartieren zu fördern. Und: Fertigstellung bedeutet gleichzeitig Einzug. Auch Mieterinnen und Mieter können zur Nachhaltigkeit beitragen, indem sie Wasser sparen, das Fahrrad anstelle des Autos nutzen oder LED-Lampen verwenden.

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